Bei der ersten Präsenz-Mitgliederversammlung seit 2019 wurde Dr. Henning Wagner aus Ditzingen als Vorsitzender der Strohgäu-Liberalen wiedergewählt. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden die FDP-Kreisvorsitzende Viola Noack (Korntal), Panagiotis Athanassiadis ("Pana", Schwieberdingen) und Lucas Weyrich (Gerlingen) gewählt. Joachim Blank aus Markgröningen wurde Schatzmeister, Helena Herzig Zuständige für Medienarbeit und Carsten Beckers (beide Ditzingen) Geschäftsführer. Weiter wurden 10 Beisitzer aus den Strohgäu-Gemeinden in den neuen Vorstand entsandt.
Vor den zahlreichen Teilnehmern erinnerte Henning Wagner in seinem Bericht an die erfolgreichen Wahlkämpfe der Strohgäu-Liberalen bei der Landtags- und Bundestagswahl, die zu sehr guten Ergebnissen führten. Während der Corona-Pandemie führte die FDP im Strohgäu etliche Online-Veranstaltungen durch. Hervorzuheben sei etwa das traditionelle Hemminger Aschermittwochs-Heringsessen, das aus aktuellem Anlass zu einer Diskussion über die Folgen des Angriffs auf die Ukraine umgewandelt wurde. Wagner berichtete über einen erneut starken Zuwachs an Mitgliedern, auf jetzt 115. Erfreulich sei, dass unter den über 20 Neumitgliedern sehr viele junge Leute seien.
Die Pausen zwischen den Wahlgängen nutzten die Liberalen zu intensiven Diskussionen über den russischen Krieg gegen die Ukraine und die sicherheitspolitischen Folgen. Henning Wagner erzählte vom Aufenthalt seiner Familie in Russland von 1998 -2000, die Zeit, als Putin an die Macht kam, den brutalen Krieg in Tschetschnien führte und die Provinzen an die Kandare nahm. Helena Herzig berichtete von einer in Deutschland aufgewachsenen russischen Kommilitonin, die Putin pries und die Berichte über die russischen Gräuel als Propaganda bezeichnete. Die aktuelle Politik der Ampelkoalition fand bei den Teilnehmern große Zustimmung. Kritik wurde allerdings an Bundeskanzler Scholz' zauderndem Auftreten laut. Einigkeit bestand, dass es mit einem Putin-Russland kein "business-as-usual" mehr geben könne. Mehrere Redner warnten, dass die Ablehnung Putins nicht zur Diskriminierung russischer oder russischstämmiger Menschen in Deutschland führen dürfe.