Im letzten Verwaltungsausschuss am 5. Juni berichtete dessen Leiter Matthias Euchner über die Situation unseres Hemminger Horts.
Unser Hemminger Hort wird sehr gut angenommen und ist voll ausgelastet. Die Belegung ist auf 75 Kinder begrenzt. Das wird schon im kommenden Schuljahr nicht reichen, erst recht nicht im Schuljahr 2019/2020, für das im ersten Schuljahr voraussichtlich sogar vier Züge (Parallelklassen) eingerichtet werden müssen. Das ist ja für Hemmingen eine ganz erfreuliche Entwicklung. Familien mit Kindern kommen zu uns. Das wollen wir. Dafür entstand schließlich auch das Wohngebiet Hälde.
Für den Hort müssen die Probleme jetzt ohne Verzug angepackt werden. Dabei geht es um Platz- und Personalprobleme. Die Kinder müssen auch zukünftig angemessen untergebracht und betreut werden. Eine Warteliste besteht schon. Für die Platzprobleme gibt es bisher keine Lösung. Eine Erweiterung in die Schule hinein würde zu einer räumlichen Aufspaltung führen. Und für einen Anbau fehlt der Platz. Dieses Problem ist für die Gemeindeverwaltung eine Herausforderung, die rasch einer Lösung bedarf. Wir werden im Gemeinderat an dieser Aufgabe dranbleiben.
Ein Thema der praktischen Arbeit im Hort, der schon jetzt große Schwierigkeiten bereitet, ist die Betreuung der Kinder bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben. So sitzen teilweise bis zu 50 Kinder auf zwei Räume verteilt und benötigen bei der Erstellung der Hausaufgaben zunehmend Hilfestellung. Die schulische Hausaufgabenbetreuung wird von der Schule durchgeführt. Im Hort haben die Kinder die Möglichkeit, in Ruhe ihre Hausaufgaben zu erledigen. Sie können dabei einfache Hilfestellung bekommen. Mehr darf im Hort nicht erwartet werden. Darauf wies auch Herr Euchner im Verwaltungsausschuss hin. Es ist Sache von Schule und ggf. Elternhaus, die Überprüfung der Hausaufgaben auf Vollständigkeit und Richtigkeit durchzuführen.
Um dem Thema Hausaufgabenbetreuung gerecht zu werden, schlagen wir vor, die Hausaufgabenbetreuung der Schule konsequent zu nutzen. Dort sind erfahrene Lehrkräfte genau für diese Aufgabe vor Ort und auch die Zeiten passen annähernd zu den Horthausaufgabenzeiten. Wenn man das Land bei den Kosten für die Betreuung einbinden will, die ja eine Freiwilligkeitsleistung der Gemeinde ist, muss man genau diesen Weg wählen.
Darüber hinaus Kosten an das Land abgeben könnte die Gemeinde nur, wenn sie die Einführung der verpflichtenden Ganztagsgrundschule anstrebte. Wobei anzumerken ist, dass in dieser Schulart die Schultage 15.30 Uhr enden und die Betreuung in der Zeit bis 17 Uhr anderweitig abgedeckt werden müsste. Die FDP – wie auch große Teile der Hemminger Bevölkerung- lehnt eine verpflichtende Ganztagsgrundschule ab, da sie den Eltern die Möglichkeit nimmt, sich im eigenen Zeitrahmen und nach eigenem Ermessen um die Entwicklung ihrer Kinder zu kümmern und den Kindern Zeit nimmt, in der sie gern Sport treiben, musizieren oder einfach nur lesen und zu Hause oder mit Freunden spielen wollen.
Für die FDP Hemmingen
Barbara von Rotberg