Zur Flüchtlingsunterbringung

Bei der letzten Sitzung des Ausschuss für Verwaltung und Soziales wurde über den aktuellen Stand der Flüchtlingsunterbringung informiert. In Korntal-Münchingen sind aktuell 574 Flüchtlinge im Rahmen der Anschlussunterbringung in städtischen bzw. angemieteten Unterkünften untergebracht, zudem 196 von insgesamt 460 der bei uns gemeldeten ukrainischen Flüchtlinge. Derzeit herrscht ein Mangel an Unterkünften. Aus diesem Grund mussten beim Hotelbetrieb Schlafwerk 10 Apartments angemietet werden. Bis Ende des Jahres werden neue Mietcontainer fertig gestellt. Mit deren Belegung kann die Hotelunterbringung zumindest reduziert werden.

Zur besseren Integration diente bislang die möglichst gleichmäßige Verteilung von Flüchtlinge auf alle drei Stadtteile und die großteils dezentrale Verteilung in den Stadtteilen. Das wird sich zukünftig ändern. Der Landkreis Ludwigsburg arbeitet an der Inbetriebnahme einer Gemeinschaftsunterkunft in der Lilienthalstraße im Stadtteil Korntal. Mit deren Fertigstellung nach Abschluss der Umbauarbeiten rechnet das Landratsamt im Oktober 2025. Derzeit ist der Stadtverwaltung nicht bekannt, ob dort Familien oder Einzelpersonen untergebracht werden. Jedenfalls bietet die neue Gemeinschaftsunterkunft auskunftgemäß Platz für 300 Flüchtlinge. Eine derartige Konzentration von Flüchtlingen haben wir in unserer Stadt bislang vermieden. So haben wir in der Siebenbürgenstraße seinerzeit bewusst „nur“ 2 Mehrfamilenhäuser gebaut, um eine dezentrale Verteilung in Korntal zu gewährleisten. Zudem plant das Land in Weilimdorf im Mittleren Pfad, d. h. im weiteren Einzugsbereich, eine Erstaufnahmeeinrichtung für 1300 Flüchtlinge.

Die Flüchtlinge in der neuen Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises in der Lilienthalstraße werden auf die zukünftige Zuweisungsquote der Stadt anrechnet, so dass ab Ende 2025 keine weiteren Zuweisungen von Flüchtlingen mehr zu erwarten sind. Wir sehen die Unterbringung einer größeren Zahl von Flüchtlingen an einem Ort aber mit Sorge und befürworten weiterhin eine gleichmäßige Verteilung auf alle Stadtteile und deren dezentrale Unterbringung in den Stadtteilen. Aufgrund der Anrechnung von nur 80% der Flüchtlinge in der Gemeinschafseinrichtung des Landkreises auf die Zuweisungquote der Stadt übernehmen wir zudem mehr Flüchtlinge als notwendig. Wichtig ist aus unserer Sicht, dass sich die Stadt damit beschäftigt, was der Zuwachs an Flüchtlingen in Korntal für unsere Infrastruktur, bspw. die KITA-Landschaft und die Schulen, bedeutet.

Peter Ott

Peter Ott

Vorsitzender FDP-Fraktion Korntal-Münchingen

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