In der Gemeinderatssitzung am 27. Juni musste sich der Gemeinderat mit dem allseits unbeliebten Thema der Anpassung der Kindergartengebühren an die gestiegenen Kosten beschäftigen.
Es ist immer schmerzhaft, die Kinderbetreuungsgebühren zu erhöhen, die ja ausschließlich Familien betreffen und es ist umso schmerzhafter, wenn es in Zeiten ist, in denen wir alle die allgemeine Inflation sehr zu spüren bekommen.
Wir haben die Tarifauseinandersetzungen und teilweise Streiks für höhere Gehälter mitbekommen und wir gönnen den Erziehenden die bessere Bezahlung - nur die andere Seite der Medaille ist eben, dass auch dadurch die Kosten merklich steigen und die Nutzenden der Leistungen ihren Teil zur Deckung mit beitragen müssen.
Wir müssen uns klar machen, dass im Jahr 2022 von den entstandenen Kosten von
7,1 Millionen Euro nur etwa 3,5 Millionen Euro durch Einnahmen - 760 880 Euro davon Elternbeiträge - ausgeglichen wurden.
Den Rest von 51% der Kosten übernahm der Gemeindehaushalt, der wiederum jeden Euro auch nur einmal ausgeben kann.
Für den 1.September 2023 wurde jetzt eine moderate Gebührenerhöhung von 8,66% beschlossen, die uns bei den Gebühren für die Regelgruppen auf die angestrebte Höhe des Landesrichtsatzes* von 20% Elternbeiträge bringt, wobei anzumerken ist, dass wir im Bereich der erweiterten Betreuungsmodelle noch erheblich darunter liegen.
*Der Landesrichtsatz ist der von kirchlichen und kommunalen Trägerverbände für Kinderbetreuungseinrichtungen angestrebte Prozentsatz des Elternanteils.
Im letzten Jahr wurden auch die Kosten für die Mittagessen auf den neuesten Stand gebracht und es ergab sich, dass diese inzwischen pro Mahlzeit 5,17 € kosten.
Diese Kosten werden auf Anregung des Gemeinderats jedoch nicht auf die Erziehungsberechtigten umgelegt, sondern die Verwaltung bleibt beim Essenspreis von 3,50 € und den bisher gültigen Pauschalen.
Diese Beschlüsse kann die FDP, mit Blick auf die Familien und zugleich in der Verantwortung für die Finanzen der Gesamtgemeinde, mittragen.