nach den Corona-Jahren wurde auch das Jahr 2022 kein "normales Jahr". Es wurde erschüttert von einem Ereignis, das wir für sehr unwahrscheinlich gehalten hatten. Putins Russland überfiel am 24.2. die Ukraine, seine Truppen führen einen grausamen Krieg und verüben Kriegsverbrechen an der ukrainischen Zivilbevölkerung. Die Ukrainer wehren sich entschlossen und erfolgreich. Ein Ende ist nicht in Sicht. Nach dem 24.2. meinte Außenministerin Annalena Baerbock "wir sind in einer anderen Welt aufgewacht", doch das ist nicht korrekt. Sie und viele andere wachten auf und mussten feststellen, dass ihr Bild von der Realität falsch war. Bundeskanzler Scholz rief dann die "Zeitenwende" aus.
Sie soll korrigieren, was Merkel, Steinmeier - und Scholz - und Co. leichtfertig getan hatten: Sie hatten Putins imperiale Anspruch und seine Aggressivität ignoriert - trotz der Ereignisse 2008 in Georgien und 2014 in der Ukraine, sie schwächten jahrelang die Bundeswehr und brachten Deutschland in immer größere Abhängigkeit von Putins Gas.
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung passte nicht mehr. Sie musste schnell grundlegende Entscheidungen fällen, 100 Mrd. € zusätzlich für die Bundeswehr und Sonderzahlungen zur Milderung der hohen Inflation. Den explodierenden Energiepreisen begegnet die Regierung mit der Gaspreisbremse, und sie suchte neue Energielieferer. Hier bleibt die Zeitenwende allerdings aus. Trotz der dramatischen Man-gellage bei Strom und Gas und dem Risiko, dass durch dauerhaft hohe Energiepreise erhebliche Teile der Industrie Deutschland verlassen, werden die Atomkraftwerke bald abgeschaltet und man verzichtet auf die heimische Gasförderung durch Fracking, die laut Gutachten der Expertenkommission nicht umweltschädlich ist. Grüne und große Teile der SPD verschließen sich der ergebnisoffenen Analyse, sie beharren auf ihrem Glauben, dass man die Energieversorgung schon bald allein durch Erneuerbare Energien sicherstellen kann, und nehmen durch den Einsatz von Kohle und den Import von Fracking-Gas für die nächsten Jahre höhere CO2-Emissionen in Kauf, fördern also ohne Not die Erderwärmung.
Die Folgen des Kriegs sind auch in den Gemeinden des Strohgäus spürbar. Sie müssen mehrere Tausend ukrainischer Flüchtlinge versorgen, hinzu kommen viele Flüchtlinge aus Mittelost, die über die Balkanroute kommen. Die städtischen Wohnungen sind überall belegt, die Städte mieten ganze Hotels und Pensionen. Mancherorts steht man kurz davor, Turnhallen als Notunterkünfte zu verwenden. Privatleute beherbergen in ihren Haushalten Hunderte von Ukrainern. Zahlreiche private Initiativen helfen durch vorbildliches Engagement.
Die hohe Inflation und die Energiepreise beherrschen den Alltag der Bürger. Und die Gemeinden hatten die Aufgabe, diese Unsicher-heiten in ihren Haushalten abzubilden, die in diesen Wochen verab-schiedet wurden. Die liberalen Stadt- und Ortschaftsräte in den Strohgäu-Gemeinden setzen sich ein für vernünftige Lösungen und eine sparsame Ausgabenpolitik. Unser Ortsverband ist aktiv, unsere Veranstaltungen, ob liberale Stammtische oder fachbezogene Vorträge- und Diskussionen, werden gut besucht, der Mitgliederstand ist auf hohem Niveau. Die Jungen Liberalen aus dem Strohgäu sind mit Helena Herzig im Bundesvorstand der Julis vertreten.
Wichtig ist uns Liberalen, dass wir einerseits Extremismus jeder Art entschieden bekämpfen, andererseits im demokratischen Spektrum in der Sache intensiv streiten, aber den Respekt vor anderen Meinungen bewahren und niemanden durch maßlose Kritik, Bevormundung oder Denkverbote attackieren. Nur so kann unserer Meinung nach der Zusammenhalt in der Gesellschaft bewahrt werden, den wir angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen dringend brauchen.
Liebe Freunde, Interessenten und Mitglieder, in diesen Tagen feiert unser Ehrenvorsitzender Dr. Wolfgang Weng in Gerlingen seinen 80. Geburtstag. Der Ortsverband Strohgäu gratuliert ihm sehr herzlich, dankt ihm für sein jahrzehntelanges herausragendes Engagement für die FDP und wünscht ihm gute Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Wolfgang Wengs politisches Engagement begann 1975 als Gemeinderat in Gerlingen. 1980 wurde er als Abgeordneter in den Baden-württem-bergischen Landtag gewählt. 1983 wurde er Mitglied des Deutschen Bundestags, dem er bis 1998 angehörte.
Von 1987 bis 1998 war Wolfgang Weng stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Fachlich machte er sich einen Namen als Haushaltspolitiker mit Sparwillen und Detailkenntnissen. Er war von 1985 bis 1998 haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.
Parallel war Wolfgang Weng viele Jahre in wichtigen FDP-Ämtern tätig, als Vorsitzender des Kreisverbands Ludwigsburg, als Vorsitzender des Bezirksverbands, über 25 Jahre als Mitglied im Landesvorstand sowie von 1990-1999 als Landesschatzmeister. Als Vertreter der Bundestagsfraktion gehörte er von 1990 bis 1998 dem Präsidium und dem Vorstand der Bundes-FDP an. Geehrt wurde er von der FDP als Ehrenvor-sitzender im Strohgäu, im Kreis Ludwigsburg und im Bezirksverband der Region Stuttgart. Als öffentliche Ehrungen wurden ihm die Bundesverdienstkreuze am Bande 1987 und 1. Klasse 1991 zuteil, 1998 dann das Große Verdienstkreuz, verliehen von Bundespräsident Roman Herzog. Weng wurde 2008 mit der Goldenen Verdienstmedaille der Stadt Gerlingen geehrt, 2009 verlieh ihm Ministerpräsident Günther Oettinger den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg.
Wolfgang Weng wurde beschrieben er als "ein Mann mit Ecken und Kanten, aber immer loyal". Er ist in der FDP hervorragend vernetzt, ein scharfsinniger Analytiker und konnte vielen FDP-Parteifreunden mit seiner Erfahrung ein wertvoller Ratgeber und Förderer in ihren Partei- und öffentlichen Mandaten sein. Vielen Mitgliedern ist er in tiefer Freundschaft verbunden. Die FDP Strohgäu verdankt ihm sehr viel.
Liebe Freunde, Interessenten und Mitglieder, die FDP Strohgäu wünscht Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und für 2023 vor allem Gesundheit, Frieden, Glück und Zufriedenheit!
Henning Wagner
Vorsitzender FDP Strohgäu