Wie steht die FDP zum Thema Schule?

Hemmingen, im Februar 2016

Wie steht die FDP zu

….Schulpolitik in Baden-Württemberg

Kein politisches Feld ist so klar Ländersache wie Schulpolitik. Das haben wir in den vergangenen 5 Jahren auch in Baden-Württemberg deutlch zu spüren bekommen. Stichwort: Gemeinschaftsschule und Entfall der Verbindlichkeit der Grunschulempfehlung. Wie bereits in anderen Bundesländern mit (Miss-)Erfolg vorgelebt, soll die Gemeinschaftsschule (andernorts auch Gesamtschule genannt) eine Schule für alle sein, mit dem Ziel, alle anderen, abgestuften Schularten (Haupt-/Werkrealschule, Realschule, Gymnasium) zumindest langfristig zu ersetzen. Dem liegt die Idee zugrunde, dass alle, die die gleiche Schule besuchen, am Ende auch ähnlich schlau sind und menschlich-gesellschaftlich gereifter.

Dass die Gemeinschaftsschule theoretisch funktionieren kann, wenn man entsprechenden, deutlich größeren Aufwand (Lehreranzahl, Räume, Klassengröße) zur individuellen Betreuung der Schüler und Schülerinnen betreibt, ist vermutlich richtig – wäre aber noch zu beweisen. Wenn eine aktuelle Studie im Auftrag des Kultusministeriums (Minister: Andreas Stoch, SPD) allerdings ergibt, dass schwächere Schüler besser im Frontalunterricht gedeihen (der doch so verteufelt wurde und in der Gemeinschaftsschule wegreduziert werden soll), dann kann man nur noch den Kopf schütteln!

Dass lernwillige, leistungsbereite Schüler in individuellem Gruppenunterricht sehr gut vorankommen, ist ja wohl eher eine Binsenweisheit , siehe Privatschulen. Wenn die Gemeinschaftsschule in Kauf nähme, dass die Besseren besser gefördert werden und die Schwächeren mangels Frontalunterricht zurückfielen, hätte sie das Gegenteil ihrer Absicht erreicht! Dabei ist der Zusammenhang der Unterrichtsform mit der Leistungsfähigkeit nicht für alle überraschend, auch nicht für viele Pädagogen, die Erfahrung mit der gleichzeitigen Unterrichtung von stärkeren und schwächeren Schülern haben.

Die FDP Baden-Württemberg hat einen Schulfrieden initiiert, aus dem einfachen Grund, weil es einfach unerträglich ist, wenn ständig auf dem Rücken der Kinder herumexperimentiert wird. Dieser Friede beinhaltet, dass die bestehenden Gemeinschaftsschulen erhalten bleiben.

 

Was heißt das für die politischen Weichenstellunge in den kommenden 5 Jahre für die FDP? Dieses:

  • Wiedereinführung der Verbindlichkeit der Grunschulempfehlung
  • Die Durchlässigkeit (vor allem Aufstieg) von Hauptschule bis Gymnasium muss muss erhalten bleiben
  • Hauptschule/Werkealschule sind nicht zwingend das Auslaufmodell
  • Gymnasium und Realschule müssen erhalten bleiben
  • Die vorhanden Gemeinschaftsschulen können nicht rückabgewickelt werden (Schulfriede!)
  • Keine Schule darf bevorzugt werden, wenn es um die Mittel/Aufwand (s.o.) geht

 

Wir sind in der vergangenen Legislaturperiode in Baden-Württemberg gerade noch davor bewahrt worden, dass die Axt massiv ans Gymnasium gelegt wurde. Frau Warminski-Leitheußer, SPD, war wie dort viele auf diesem Weg. Und sie wurde von einer breiten Basis von SPD und Grünen unterstützt. Als es Ende 2012 eine Unterschriftensammlung des Philologenverbandes gegen die Abschaffung des Gymnasiums gab, war eine kritische Situaton für das Gymnasium eingetreten.

Dass dem mit einer „Antenne“ für den Mehrheitswillen der Bevölkerung versehenen Ministerpräsidenten Kretschmann (Grüne) einfiel, sich für den Erhalt des Gymnasiums auszusprechen, sehen wir allenfalls als Trostpflaster. Denn wenn er irgendwann das Zepter an seine Basis übergibt, kann es mit dem Gymnasium schnell bergab gehen!

Die Erfahrung auch in anderen Bundesländern lehrt uns, dass ein transparentes, mehrgliedriges Schulsystem mit Durchlässigkeit für einen Aufstieg und an das Leistungsvermögen der Schüler optimal angepasstem Unterricht die beste aller Lösungen ist. Dies gilt es zu pflegen und nicht zu zerstören! Sie haben die Wahl!

 

Übrigens informierte sich unser Landtagskandidat Roland Zitzmann kürzlich vor Ort an der Glemstalschule Schwieberdingen ausführlich über den dort erreichten Stand der Gemeinschaftsschule!

 

Bernhard v. Rotberg

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